Dienstag, 30. Juni 2020

Corona

Corona ist ein Ende, überraschend, unvorhergesehen, aprupt. Plötzlich ist alles anders. Für mich waren es die Worte des Berliner Virologen Christian Drosten auf es der Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministeriums am 9. März 2020.  Wir liefen geradewegs in eine Epidemie, die Lage sei absolut ernst. Das Virus breitete sich rasant aus, exponentiell sozusagen. Wie sich das dann auswirken würde, sahen wir in den schrecklichen Berichten aus Bergamo in Italien. An diesem Tag hörte ich auch zum ersten Mal das Coronavirus Update, ein Podcast mit Professor Drosten auf NDR Info.
Tags darauf hatten wir Tickets für Partnerlausch im Bürgerhaus Stollwerck in Köln. Mein Kölner Freund Robert zusammen mit Leslie Sternenfeld, den wir schon in Münster gesehen hatten mit "Das liegt alles am Wetter, mein Sonnenschein". Fahren wir hin? Wir fuhren hin, jedoch mit dem Auto, das wir in der Parkgarage des Motel One am Waidmarkt unterbrachten und wo wir auch übernachteten. Es war eine kleine super unterhaltsame Veranstaltung mit lustig performten intelligenten Texten von Robert Pfeffer und Leslie Sternenfeld. Ein paar Stunden konnten wir den Driss vergessen.
Tags darauf machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang über Deutzer Brücke, Rheinboulevard, Hohenzollernbrücke und trafen uns mit Rafael zum Essen bei Wellbeing am Rinkenphuhl, Nähe Neumarkt.
Als wir über die A1 nach Hause fuhren, war mir schon klar, dass es ein Erlebnis wie dieses nun für einige Zeit erst einmal nicht geben würde. Und so war es dann auch. Das Bürgerhaus Stollwerck wurde zwei Tage später geschlossen.

Samstag, 13. Juni 2020

Klugscheißer

Direkt nebenan wohnt ein Klugscheißer. Wenn der draußen ist und irgendjemand ist in der Nähe, beginnt er sofort klugscheißerisch rumzuquasseln, wenn jemand in der Nähe ist. Er weiß einfach alles, alles über Hausbau, Garten, Reisen und vor allem über Corona, hat eine Bekannte ihm ja gesagt.

Montag, 8. Juni 2020

Bengt in Nexö

Bengt war der Besitzer einer Ferienwohnung zwischen Feldern auf der Ostsee Insel Bornholm. Der nächste größere Ort war Nexö. Es war das Jahr 1983. Ich befand mich am Beginn einer Durststrecke durch eine Krise, die mich noch lange begleitete. Alles, was ich geträumt und mir aufgebaut hatte, war mit einem Knall zusammengebrochen. Den Knall spüre ich heute noch. Der Bornholm Aufenthalt zusammen mit Detlef, der sich in ähnlicher Lage befand, war wie ein Geschenk, obwohl er eigentlich wie ein Albtraum begann. Mit der Fähre von Ystadt waren wir in Rönne angekommen, fanden jedoch das Reisebüro, wo wir den Schlüssel abholen sollten, verschlossen. Es war Wochenende, alles war verschlossen. Allerdings hatten wir Angaben zur Adresse der Ferienwohnung. Also fuhren wir hin und fanden es mitten in der Pampa, ein bisschen Baustelle und verschlossen. Ein paar hundert Meter weiter befand sich ein Bauernhof. Da gingen wir hin und fanden eine unglaublich nette kleine Familie vor, die den Namen des Besitzers kannten, die Telefonnummer herausfanden und Bengt anriefen. Der kam nach einer Weile und war ausgesprochen nett das heißt, wir konnten einziehen. Das Appartement war sehr schön und groß. Doch essen gehen war nicht. Der nächste größere Ort war Nexö, doch Restaurants hatten geschlossen, schließlich war die Saison zu Ende. Im Supermarkt konnten wir jedoch prima einkaufen und dann selber kochen. Besonders erinnere ich ich an Dill, hier Tilli genannt, den es immer gab. Der Aufenthalt wurde noch richtig schön. Bengt kam jetzt öfter, weil er dabei war, eine weitere Ferienwohnung einzurichten, daher die Baustelle. Ab und zu konnte Detlef ihm helfen, schwere Teile zu transportieren. Im übrigen waren wir täglich auf Bornholm unterwegs, machten lange Wanderungen entlang der Küste, einmal sehr weit zur Festung Hammerhus, wo eigentlich ein Bus zurück zu unserem Parkplatz fahren sollte. Doch jetzt in der Nachsaison fuhr kein Bus und bis zum Auto waren es 16 Kilometer.  Zu Fuß machten wir uns auf den Weg und hofften, einer der Autofahrer würde uns ein paar Kilometer mitnehmen. Alle fuhren vorbei. Das waren verdammt lange 16 Kilometer. Ja, und an Bengt denke ich noch immer sehr oft, wenn ich an Dänemark denke.

Pisten immer da

Pisten sehe ich vor mir, Kurve oberhalb von Arraba, immer viele Skifahrer an der engen steilen Stelle, Schneeverschiebungen und etwas vereis...