Pisten sehe ich vor mir, Kurve oberhalb von Arraba, immer viele Skifahrer an der engen steilen Stelle, Schneeverschiebungen und etwas vereist am frühen Nachmittag, dann die Kante zur breiten Piste, aber steil, viele bleiben oben stehen und schauen hinunter, sieht steil aus, ist es auch, aber der Schnee greift, deshalb beherzt den ersten Schwung nehmen, kontrolliert den nächsten und den nächsten bis es flacher wird, schön gleiten, schnell vorwärts kommen. Bis Arraba sind noch einige Pistenkilometer zu schaffen, teils mit Liften und Gondeln, teils auf den eigenen Carvern. Wie gerne denke ich zurück an all die Pistenabenteuer, jede Kurve, jeder Buckel, jede Schneeverwehung, jede Eisplatte, alles da, als wäre ich da gerade. Doch nicht nur die Pisten. Auch die coolen Bergriesen sind da, bizarr wie die Cirspitzen am Grödnerjoch, der mächtige Langkofel mit seinem kleinen Bruder, dem Plattkofel im Panorama von Belvedere oberhalb von Canazei. Ich konnte mich nicht sattsehen, wollte das immer behalten. Abfahrten, für mich schon Legenden wie die von Falzarego hinunter zum Pferdelift und die vom Col Rodella durch das Annatal hinunter nach St. Ulrich. Ich träume mich hinein in dieses schneeweiße Paradies des Gleitens in unvergleichlich schöner Landschaft.
Renates Roman
Freitag, 13. Januar 2023
Mittwoch, 21. Dezember 2022
Mein 2022
Corona war immer noch da und der Wunsch
das Virus möge sich im Laufe dieses Jahres verpissen
mal sehen
Säbel Rasseln von Putin im Kreml
Truppen an ukrainsicher Grenze
Ostgebiete der Ukraine als russisch erklären
Staatschefs zu Besuch im Kreml
auch der deutsche Kanzler Scholz
Gespräch an 6 m langem weißen Tisch
d.h. in 6 m Entfernung voneinander
Pressekonferenz sehr seltsame Mimik des russischen Präsidenten
mein Gedanke:
Der spielt doch!
dann der 24. Februar 2022
Einmarsch in die Ukraine
mein Gedanke:
Er hat sich verzockt!
Täglich Angst um das Leben
des ukrainischen Präsidenten
doch er überlebt
und sendet täglich Botschaften an sein Volk und die Welt
und befindet sich gerade heute auf seinem ersten Auslandsbesuch
seit Beginn des Krieges.
In die USA.
trotz unbeschreiblicher Verluste von Leben, Gebäuden und Infrastruktur
verteidigt die Ukraine ihr Territorium
jeden Tag, jede Stunde, jede Minute
ja, viele verlassen ihre Heimat, Frauen und Kinder
Männer an die Front
Verluste auf beiden Seiten
Russland hat sich verzockt
"Spezialoperation" ist viel schwieriger als gedacht
mein Gedanke:
der russische Präsident wird scheitern
hoffentlich bald!
80. Geburtstage der 42er
Frank Zander
Alice Schwarzer
Reinhard Mey
Waffen für die Ukraine?
Mein Gedanke:
Auf jeden Fall!
Sie verteidigt unsere demokratischen Werte
Dabei müssen wir helfen
ja, mit Waffenlieferungen!
Samstag, 3. Dezember 2022
Wenn ich durch die Nacht
Wenn ich durch die Nacht zurück fuhr, um am nächsten Tag meine Arbeit in der kleinen Grundschule im 1000 Einwohner Dorf zu machen. Durch die Nacht, weil ich vorher noch einen Sonntag haben wollte, einen Sonntag, um Perspektiven zu finden. Einige Jahre hat es gedauert, bis sich eine fand, mich auf der Skipiste plötzlich anlachte, offen anlachte. Da war der Weg frei...
Donnerstag, 1. Dezember 2022
Was war passiert?
Was war passiert zwischen "mit dir will ich fünf Kinder" und "kann man noch blöder tanzen?" Irgendwas war anders, kaputt gegangen. Das, was wir mal liebten, war weit entfernt. Was hatte uns so zerstört? Unsere Gemeinsamkeiten, Spaziergänge, Gespräche dabei, einig sein, einig sein auch im Ablehnen. Was war unser Ziel? Eigentlich wollten wir wegkommen vom Elend unserer Jugend, von unseren Müttern, traumatisiert durch rassistische Ideologie und Verfolgung einerseits und brutalem Krieg andererseits.
Samstag, 6. Februar 2021
Chronologie im Coronajahr 2021
Hurra, wir sind im neuen Jahr! Und Corona ist auch da. Seit Dezember besteht ein Lockdown, das heißt, geöffnet haben nur Supermärkte, Bäckereien, Wochen- und Drogeriemärkte. Wenigstens die Sonne hat ein Einsehen und erhellt unser Neujahrsgängelchen an Lippe und Kanal. Ansonsten fragen wir uns, wie wir diesen Januar herum bekommen sollen ohne die Aussicht auf unseren Skiurlaub in Colfosco, jahrelang ein Highlight, das wir schon im September abgesagt haben. Auf jeden Fall viel draußen in der Natur sein, heißt die Devise. Etliche Gängelchen führen in die nahegelegene Lippeaue, den Spaziergang über den Mitteldamm von der Radbodstraße zur Münsterstraße und entlang der Geinegge zum Killwinkel. Highlight sind zwei Wanderungen zur Halde Radbod eine sogar im Schnee.
Mittwoch, 26. August 2020
Chronologie im Coronajahr 2020
Für drei Tage hatten wir ein schönes großes Hotelzimmer im Hyatt mit Blick direkt auf die Hohenzollernbrücke und die ein- und ausfahrenden Züge, den Rhein direkt vor dem Eingang. Veganes Frühstück konnten wir uns selbst machen, da wir Brot, Käse und Kaffeeextrakt dabei hatten, Wasserkocher und Tassen waren im Zimmer. Am Karnevalssonntag wollten wir uns den Scholl- und Veedelszöch in der Südstadt anschauen. Der fiel aber aus wegen Sturm. Einige Gruppen zogen auf ihrem Rückweg trotzdem durch die Severinsstraße, auch bei den Zuschauern war die gute Laune weiterhin Programm. Straßenkarneval eben. Am Rosenmontag zogen wir wieder über die Deutzer Brücke direkt in die Südstadt. Bei strömendem Regen fand der Zug statt und war auch richtig gut. Nach zwei Stunden zogen wir auch weiter Richtung Rudolfplatz, kehrten aber zwischendurch ein bei Merzenich direkt neben dem Gürzenich, wo auch gerade der Zug vorbei ging. Dann wuselten wir uns durch Nebenstraßen zum Rudolfplatz, trafen Rafael und Rebecca in einem feinen Grüppchen mit Freundinnen und Freunden. Der Zug lief und lief... Irgendwann gingen wir mit dem Zug weiter den Hohenzollerring entlang, sahen auf der anderen Straßenseite "Hans im Glück" und kehrten ein zum veganen Burger, gute Stimmung, gemütlich, lecker und vor allem schön eng. Da ahnten wir noch nichts.
Walters Geburtstag am 3. März 2020
Wir hatten zum Brunch eingeladen und alle waren gekommen. Das Übliche: eng zusammen sitzen, am Buffet vegane Tellerchen füllen und quatschen, quatschen, quatschen...
Ulrikes Geburtstag am 9. März 2020
Kaffeetrinken bei Ulrike, selbe Gruppe. Vorher Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministeriums zur Coronakrise, die ich bis dahin noch gar nicht als Krise wahrgenommen hatte. Auf dem Podium: Wieler vom Robert Koch Institut, Bundesgesundheitsminister Spahn und Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, der sagte, die Lage sei total ernst, wir laufen direkt in eine Epidemie. Das saß. Als ich später am Kaffeetisch in der engen Runde saß, hatte ich ein total mulmiges Gefühl. Wie konnten wir so einfach hier in der Runde sitzen und laut quatschen über unsere Reisen, Schule und Enkelkinder?! Als wäre nichts! Für den nächsten Tag hatten wir ein Ticket für Partnerlausch im Bürgerhaus Stollwerck. Findet die Veranstaltung überhaupt statt? Würden wir überhaupt hinfahren?
Köln am 10. und 11. März 2020
Wir fuhren am 10. März nach Köln, mit dem Auto, parkten in der Tiefgarage vom Motel-One am Waidmarkt, checkten ein und sahen auf der Homepage vom Bürgerhaus Stollwerck nach, ob die Veranstaltung für 20 Uhr noch angekündigt war. War sie zwar, wir waren uns trotzdem nicht sicher, ob sie auch wirklich stattfinden würde, als wir durch die Südstadt vorbei am Trude-Herr-Park beim Bürgerhaus ankamen. Unten an der Treppe war ein Plakat aufgestellt. Wie schön! Leslie Sternenfeld und Robert Pfeffer zelebrierten ihr Programm, als wäre nichts. Feine Unterhaltung war das, wenngleich ich mein Tuch immer ein bisschen vor Mund und Nase schob und darauf achtete, dass ich meiner Nachbarin zur Linken nicht zu nahe kam. Robert verließ sogar einmal die Bühne und ging ins Publikum. Mehr dazu in Renates Blog: Herr Pfeffer und Herr Sternenfeld im Stollwerck
Am nächsten Tag hatten wir eine Verabredung mit Rafael, zusammen essen gehen, am besten im Wellbeing, weil man da weiter auseinander sitzt. Vorher gab's aber noch ein Gängelchen über die Deutzer Brücke, entlang dem Boulevard am Rhein, der gerade Hochwasser hatte Hochwasser am Rhein. Über die Hohenzollernbrücke ging's dann in die City und über den Neumarkt zu Wellbeing am Rinkenpfuhl. Auch hier, wie im Hotel, beim Hereingehen Hände desinfizieren. Lecker vietnamesisch essen und darüber spekulieren, was uns angesichts des Virus in den nächsten Wochen erwartet. Auf der Heimfahrt war mir klar, dass wir die Domtürme so bald nicht wieder sehen würden.
Coronavirus Update mit Christian Drosten
Seit der Pressekonferenz am 9. März gehörte das Coronavirus Update mit Christian Drosten, Leiter der Berliner Charité, Podcast bei NDR Info zum täglichen Programm. Kompetent und verständlich wurden wir hier über das Corona Infektionsgeschehen, Studien, Hintergründe, Gefahren informiert. Ältere Menschen schützen, weil die besonders gefährdet waren, hieß es. Plötzlich gehörten wir zur Risikogruppe und sollten geschützt werden vor Zusammenkünften mit Kindern und Enkelkindern. Veranstaltungen wurden abgesagt, Großveranstaltungen waren bereits ab 7. März verboten, ein paar Tage waren alle verboten. Das Bürgerhaus Stollwerck schloss ein paar Tage nach unserem Partnerlausch Abend. Es wurde eng.
Kontaktbeschränkungen
Am 12. März wurde allen Menschen in Deutschland Kontaktabstinenz verordnet, inzwischen waren auch alle Geschäfte geschlossen, einkaufen war nur noch in Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien erlaubt. Einige Artikel waren dann ganz schnell ausverkauft und nicht mehr zu bekommen, weil es so schnell keinen Nachschub gab. Vergeblich versuchte man Klopapier und Mehl zu bekommen. Okay. Gegen diese Einschränkungen hatte wohl niemand etwas zu meckern, sah man doch in den Medien schockierende Bilder von Italien, wo die Krankenhäuser total überfordert waren und sehr viele Menschen starben, so viele, dass man überhaupt nicht alle am jeweiligen Ort bestatten konnte. Und es nützte. Das potentielle Wachstum der Infektionskurve wurde gestoppt.
Maskenpflicht ab 27. April
Inzwischen wurde auch von einigen Virologen und Epidemiologen das Tragen von Masken zum MundNasenSchutz empfohlen. Pflicht wurde es jedoch erst am 27. April. Beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln war das Tragen von Masken Pflicht. Endlich! Ich hatte sie schon seit Anfang April getragen, die erste war aus eigener Herstellung, das heißt mit der Hand genäht, denn es gab kaum Masken zu kaufen. In Apotheken waren sie schnell ausverkauft, zum Teil sogar zu überhöhten Preisen.
Sogenannte Hygienedemos
Mitte Mai gab es in verschiedenen Städten die ersten sogenannten Hygienedemos, das heißt Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen für den Infektionsschutz. Als Wortführer wurden Attila Hildmann, Ken Jebsen und Xavier Naidoo genannt. Ihre Botschaft: Das Virus gibt es gar nicht, die Regierung will uns beherrschen und überhaupt, wir leben in einer Diktatur. Dabei wären diese Realitätsverdreher in einer Diktatur längst aus der Öffentlichkeit verschwunden.
Bild Attacke auf Christian Drosten am 29. Mai
Die Bildzeitung wollte in einem Artikel nachweisen, dass Professor Drostens Statements zur Infektiösität von Kindern falsch seien. Der Artikel wurde ihm präsentiert mit der Aufforderung, innerhalb einiger Stunden dazu Stellung zu nehmen. Der Professor führte den Leiter des Blattes vor, indem er Aufforderungsschreiben sowie seine Antwort in den sozialen Medien öffentlich machte. Seine Reaktion: "Ich habe Besseres zu tun" wurde zum geflügelten Wort und löste einen Shitstorm auf das Blatt aus.
Mittwoch, 1. Juli 2020
Coronakoller
Pisten immer da
Pisten sehe ich vor mir, Kurve oberhalb von Arraba, immer viele Skifahrer an der engen steilen Stelle, Schneeverschiebungen und etwas vereis...
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An Coronazeiten was Positives finden? Nein, nein!! Ich suche mich in dem Geschehen, suche und suche, mich vergeblich. Sehe mich vier Monate...
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Mein Gott, war das schön damals in Berlin. Ich war ein anderer Mensch, glücklich und frei. Sieben Stunden brauchte der D-Zug. Um Mitternacht...
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Direkt nebenan wohnt ein Klugscheißer. Wenn der draußen ist und irgendjemand ist in der Nähe, beginnt er sofort klugscheißerisch rumzuquasse...